Sossau. Im Rahmen der letzten Sitzung am vergangenen Donnerstag im Landgasthof Reisinger in Sossau beschloss die Verbandsversammlung des Wasserzweckverbandes Straubing-Land die Erneuerung von Wasserleitungen im Ortsteil Metting, Gemeinde Leiblfing, sowie im Seering und Teilbereichen der Harthofer Straße in Parkstetten.
Zunächst gab Verbandsvorsitzender Alfons Neumeier den Verbandsräten einen Überblick über die Beschlüsse der Verbandsausschusssitzung vom März. So wurde der Auftrag für die Erneuerung des Zaunes um den Brunnen 4 bei Leiblfing vergeben und eine externe Firma mit den Leistungen des Datenschutzbeauftragten sowie des IT-Sicherheitsbeauftragten betraut.
Äußerst positiv fiel die notwendige Stromausschreibung für die Bezugsjahre 2026 bis 2028 aus. Zukünftig wird der Wasserzweckverband Ökostrom beziehen und dies zu einem deutlich niedrigeren Preis als bisher. Dadurch ergeben sich in den nächsten Jahren Einsparungen von rd. 300 000 Euro pro Jahr gegenüber den aktuellen Stromkosten.
Dann stellte Geschäftsleiter Manfred Engl die aktuellen Planungen für die Erneuerung von Wasserleitungen im Haushaltsjahr 2026 vor. So sollen in Parkstetten, im Bereich des Seeringes und eines kleineren Teils der Harthofer Straße auf einer Länge von rd. 640 Metern neue Hauptwasserleitungen verlegt werden; auch die Anschlussleitungen der angrenzenden Grundstücke werden in diesem Zuge erneuert, soweit notwendig. Da die vorhandene Wasserleitung aus dem Jahr 1967 teilweise in Privatgrundstücken verläuft ist diese bei einem Schadensfall schwer zugänglich. In einem Teilbereich des Seerings traten in der Vergangenheit schon einige Rohrbrüche auf. Die Kosten werden rund 703 000 Euro betragen.
Im Bereich des Ortsteils Metting, Gemeinde Leiblfing, ist die große Haupteinspeisungsleitung DN 300 vom Hochbehälter Metting für das gesamte Versorgungsgebiet der ehemaligen Spitzberggruppe quer durch Privatgrundstücke verlegt, teilweise sehr nahe an vorhandener Bebauung oder bereits überbaut und im Schadensfall schwer zugänglich. Ein wichtiges Schachtbauwerk befindet sich zudem in einem privaten Wildgehege.
Die Hauptwasserleitung wird hier auf einer Länge von rd. 850 Metern entlang der Kreisstraßen SR 2 und SR 8 neu verlegt. Grundstücksanschlüsse der anliegenden Anwesen bis zum jeweiligen Wasserzähler werden ebenfalls erneuert. Die Kostenschätzung für die gesamte Maßnahme beläuft sich auf rd. 563 000 Euro.
Nachdem die Verbandsversammlung beide Maßnahmen einstimmig genehmigt hat, wurden im nichtöffentlichen Teil die erforderlichen Ingenieurleistungen beauftragt. Die betroffenen Grundstückseigentümer werden nach Konkretisierung der Planung voraussichtlich im Herbst 2025 vom Zweckverband persönlich über die Einzelheiten der Baumaßnahmen informiert.
Die wasserrechtliche Erlaubnis zur Entnahme von bis zu 450 000 Kubikmeter Wasser pro Jahr aus den beiden Tiefbrunnen bei Straßkirchen endet am 01.03.2033. Nach dem Landesentwicklungsprogramm Bayern stellt Tiefengrundwasser eine „eiserne Reserve“ für die Versorgung der Bevölkerung in besonderen Not- und Krisenfällen dar und ist daher besonders zu schonen. Laut Schreiben des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf vom 08.10.2024 kann daher über den 01.03.2033 hinaus lediglich eine Bewilligung für eine Rest-Jahreswasserentnahmemenge von 75 000 bis 100 000 Kubikmeter pro Jahr zur Erhaltung der beiden Tiefbrunnen in Aussicht gestellt werden. Ob die Brunnen aber mit dieser geringen Wassermenge überhaupt wirtschaftlich weiter betrieben werden können, muss noch geklärt werden, da die Aufbereitungsanlage im Wasserwerk sowie die elektrische Fernwirkanlage erneuert und angepasst werden müssten.
Gemeinsam mit einem geologischen Sachverständigenbüro wurden daher vom Wasserzweckverband in den vergangenen Monaten vier mögliche Alternativstandorte für ein neues Gewinnungsgebiet erarbeitet. Nach Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt sollen nun vorerst zwei Standorte näher untersucht und ausgewertet werden. Dann wird sich zeigen, ob auch über den 01.03.2033 hinaus eine ortsnahe Wasserversorgung für das Versorgungsgebiet der ehemaligen Irlbachgruppe mit den Gemeinden Aiterhofen, Irlbach, Straßkirchen und Ortsteilen von Oberschneiding möglich ist.
Eine zusätzliche Versorgung aus dem Gewinnungsgebiet Leiblfing ist derzeit offen, da die erforderlichen drei zusätzlichen Grundwassermessstellen zur genauen Abgrenzung des Wassereinzugsgebiets noch nicht realisiert werden konnten. Nach einem langwierigen Abstimmungs- und Genehmigungsverfahren wurden die erforderlichen Arbeiten nun aber vergeben und werden möglichst zeitnah ausgeführt.
Wie Verbandsvorsitzender Alfons Neumeier mitteilte, wird die laufende Erneuerung der Wasserleitung in Aufroth, Münsterer Straße, Gemeinde Kirchroth, bis spätestens Ende Juli komplett abgeschlossen sein. Die Beendigung der Bauarbeiten für die neue Hauptwasserleitung von der Lindenstraße über die Passauer Straße bis zum Ortsende Straßkirchen verzögert sich aufgrund unvorhersehbarer Behinderungen nach derzeitigem Stand um etwa drei Wochen. Unter der vorhandenen Straße wurden in der Trasse der neuen Leitung unter anderem eine alte Betonstraße, ein verdeckter Brunnen, das Fundament einer Tankstelle sowie ein alter Wasserdurchlass aus Beton entdeckt. Zudem waren alte Kanäle vorher nicht bekannt und führten zu aufwendigen Mehrarbeiten.